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16 / 11 / 02 – 15 / 12 / 02
Exhibition / Films / Talks / Performance

Coming Attraction
X Characters in Search of an Author
(2002)
Constanze Ruhm (A)

English

Endnoten:

(1) Memory

Der Raum von Coming Attraction stellt eine Umgebung — ein Script — dar, in der Vergangenheit und Zukunft verhandelt werden. Dieses Script bezieht sich einerseits auf das vorangegangene Projekt A Memory of the Players in a Mirror at Midnight (2001), wie auch auf die Produktion X Characters in Search of an Author (2002/3).

A Memory…basiert bereits auf den Begriffen von Charakter/Figur, Script und Movie Ride, die für Coming Attraction und X Characters… grundlegend sind. A Memory… stellt daher gemeinsames Terrain, Fokuspunkt, Grundlage, und Source Code dar.

Zuerst als „Prequel“, als Solobewegung und Erzählung einer einzelnen Stimme angelegt, wird A Memory… nun erweitert, um eine Reihe von Bewegungen und üußerungen zu registrieren — die „Stimmen“ weiblicher Filmcharaktere und deren Reisen durch Räume und Scripts — als kodierte Quelle, die nun zum operativen Prinzip und zur Richtlinie für die folgenden Produktionen wird. A Memory… interpretiert einen Hollywoodfilm (Eyes of Laura Mars, Irvin Kershner, USA 1978) als digitale, räumliche Erzählung auf neue Weise. Der Film selbst stellt eine charakteristische filmische Trope der späten Siebzigerjahre dar. A Memory…besteht aus einer Reihe digitaler Architekturen und virtueller Rekonstruktionen, die auf den Sets und Räumen der filmischen Vorlage beruhen. Das Verhältnis zwischen den digitalen Architekturen, die auf filmischen Räumen aufbauen, und der Kamerabewegung orientiert sich entlang der Erzählung einer Off-Stimme. Eyes of Laura Mars wird im Rahmen eines Prozesses der „Um-Schreibung“ in ein neues Script verwandelt, das zwischen Text und Raum situiert ist.

So wird der Film zu einem System, durch — und nicht über — das gesprochen wird.

A Memory …zeichnet unterschiedliche Formen des Begehrens auf, die im kondensierten Format eines Trailers, aber auch in der analytischen Logik einer Synopsis sichtbar werden. Das Projekt wird von den Bewegungen der Emotionen und Leidenschaften geprägt, die sich innerhalb der Anatomien narrativer Strukturen entfalten. Diese werden in neue Geschichten übersetzt, die Momente des Zeitgenössischen artikulieren, deren Syntax durch die spezifischen Rahmenbedingungen einer filmischen Form konstruiert wird. Die fiktive Architektur eines Films wird in ein anderes fiktives Format eingefügt (in eine geschriebene Erzählung, in eine Stimme aus dem Off als Voice Over, in ein Script). A Memory… untersucht nicht das Reale, sondern stellt einen Versuch dar, das Imaginäre im Mainstream narrativer Produktionen als antagonistische Konfigurationen und reflexive Reservoirs der Wirklichkeit zu erforschen.


SCRIPT
RIDE
MEMORY
CHARACTER

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