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:kynstlerhaus

10 / 12 /1999 - 24 / 01 / 2000
Exhibition / Performances / Discussion

:kynstlerhaus


4b : b4 Performance / Audioinstallation
Performance - Otto Kränzler: Komposition, Rainer Kirberg: Interpret
Audioinstallation / Archiv - 20 Jahre Produktionsdokumentation, Otto Kränzler

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, Otto Kranzler
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Künstlerhaus / haus.0


Otto Kränzler: Audio Komposition, Rainer Kirberg: Interpret / Performer, Susanne Rebhahn / Ana Stamm: Performer, Licht: Klaus Pöschll

Bilder der haus.0-Produktion “4b:b4” - der letzten Performance des 20. Jahrhunderts im Künstlerhaus Stuttgart, die eine Verbindung zum ersten Künstlerhaus-Archiv / zur ersten Installation des 21. Jahrhunderts darstellt. Die BÜHNE besteht aus ausrangierten Gegenständen aus der Vergangenheit des Künstlerhauses, die im Speicher und im Keller des Gebäudes gefunden wurden. Das SCRIPT, das hier zur Aufführung gelangt, ist die „Künstlerhaussatzung“: das erste, ursprüngliche, der Institution zugrunde liegende Script. Die Performance unternimmt den Versuch, eine Verbindung zwischen den Worten, die den legalen Rahmen der Institution definieren, und den weggeworfenen, überflüssigen Objekten der Vergangenheit herzustellen. Diese Vergangenheits-Fragmente werden „re-animiert“, indem Rainer Kirberg sich, die Satzung vortragend, einen Weg durch dieses Strandgut bahnt. Nach dem Vortrag von jeweils einer Seite befestigt Kirberg diese an einem dieser Abfall-Objekte, um schliesslich an einer der Säulen des Gebäudes anzukommen. Die während der Performance live aufgeführte AUDIO-Komposition wurde von Otto Kränzler entwickelt, und basierte auf Materialien, die in den vorangegangenen 20 Jahren der Audiowerkstatt produziert wurden. Das CD-Archiv, hier als Teil der Installation vorgestellt, wurde in Beziehung zum neuen haus.0 Audio-Archiv gesetzt.

english

4b:b4
Performance / Event

"4b:b4" ist sowohl Performance wie auch Installation, eine Form der Kollaboration zwischen jenen, die am Programm von haus.0 beteiligt sind, und anderen, die in Beziehung zum Künstlerhaus stehen. "4b:b4" legt die Richtung von ":kynstlerhaus" fest: es handelt sich um eine Erzählung, die sich durch Keller und Schränke bis auf die Bühne in der 2. Etage bewegt, und dabei durch einen Prozess des scriptings vom Zusammenhang zwischen Produktion und Konsum, von der Beziehung der Erinnerung zur Geschichte, und vom Verhältnis des Unheimlichen zum Vertrauten erzählt. Es ist ein ungewöhnlicher Frühjahrsputz, der all die Dinge ans Tageslicht holt, die sich als Strandgut im Lauf der vergangenen zwanzig Jahren angesammelt haben.


4b:b4". Bühne-als-Skulptur nach der Performance.

"4b:b4" beschäftigt sich mit dem grundlegenden performativen Aspekt, der dem Akt der Gründung eines Künstlerhauses als Institution impliziert ist. Im Rahmen dieses Projekts werden performative Ansätze wiederbelebt. Ort wie auch Zeitraum der Produktion der Performance nehmen in Bezug auf ein Publikum eine Form von Identität an. Der Charakter von Performance steht den zeitgenössischen Medien ohnehin näher als der Tradition illusionärer theatralischer Inszenierung. Zum Zeitpunkt der Gründung des Künstlerhauses befand sich der Begriff der Performance in einem Wandel. So wurden innerhalb künstlerischer Praxis auch in dieser Hinsicht neue Parameter etabliert.


“4b:b4” Installation in der 2. Etage des Künstlerhauses. Die Bühne als Skulptur, bestehend aus ausrangierten Gegenständen und Materialien der 20jährigen Künstlerhaus-Geschichte. Rechts: Audioinstallation von Otto Kränzler: beinhaltet aus dem gleichen Zeitraum zunächst selbst gebautes, später käuflich erworbenes elektronisches Audioequipment sowie elektronische Instrumente.

Die "4b:b4"-Kollaboration besteht aus mehreren Teilen. Otto Kränzler, der Gründer des Künstlerhaus-Tonstudios, wurde mit einem großen Teil der Produktion beauftragt. Sein Beitrag zu "4b:b4" besteht aus einer Live Performance, in welcher seine frühen elektronischen Soundarbeiten mit zeitgenössischen digitalen Methoden in Verbindung gebracht werden. Dadurch wird eine Form der Kommunikation zwischen verschiedenen technologischen Epochen hergestellt. Das selbstgebaute elektronische Equipment des ersten Künstlerhaus-Tonstudios zeigt ganz deutlich den Laboratoriumscharakter der Live Events, die damals häufig im Zentrum elektronischer, experimenteller Arbeiten standen. Dieses Equipment wird in Bezug zu heutigen Consumer-Ausrüstungen gesetzt, indem das Zeitgenössische als synthetisches Moment fungiert.

 

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