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:kynstlerhaus

10 / 12 /1999 - 24 / 01 / 2000
Exhibition / Performances / Discussion

:kynstlerhaus

4b : b4 Performance / Audio Installation
Performance - Otto Kränzler: Komposition, Rainer Kirberg: Interpret
Audio Installation / Archive - 20 years production documentation, Otto Kränzler

Audio Plug-In
Archive -20 years Künstlerhaus Audio Studio history, Otto Kranzler
"Preservation Club" / "Persönliche Party Platten", René Straub

Print Plug-In
Archive - 20 years Künstlerhaus Publications
haus.0 research interviews with Künstlerhaus founding members

Video Plug-In
Archive - Kommunikationsgruppe > Videowerkstatt production history
haus.0 initiative, research and compiling, format conversions to VHS viewing tapes,
Künstlerhaus / haus.0

"Persönliche Party Platten" (mid-1960s) René Straub

deutsch

Preservation Club - Musik, die Grund genug is sich zu treffen

"Preservation Club" is an ongoing music mix / sample CD production project by René Straub (founding member and current President of the Board of Künstlerhaus, member of ABR Stuttgart) whose premise is specifically linked to the shared listening experience of the event itself. For this evening performance and presentation, the :kynstlerhaus project links Straub's newest work to his mid-1960s work "Personal Party Platten".

see also Audio Plug-In

see also Research Interviews

Otto Kränzler, Audio Studio (circa 1979)

"4b:b4", (1999) Otto Kränzler, audio installation. A history of Künstlerhaus electronic audiostudio instruments, self-built and consumer models, from the work of founding director Otto Kränzler. Associated to each machine, an audio archive recording of works composed from that era on the machines can be heard - see chart below by Kränzler.

Lo-Tech

Modulsysteme

Musikcomputer

"Relics"
Project No.3
1975-1978

Uher-Bandmaschine

verschollen:
Tonwalze
Radarfalle
Kunstkopf
Polystyrophon

-stumme-

1/8" analog MC Musik-kassette

Musik für 7 Tage Karfreitags-Musik

"Patches"
Analog

1978
brown box
19" Extension

1978 - 1980
"Kryptophon" Digital

black box

Hybrid

4 Lautsprecher geben authentisches Material der entsprechenden Einrichtungen wieder. Entwicklungsgeschichte wird zum Fundus. Freie Rekombination der Module schafft parallele sequentielle Klangformen im akustischen Raum.

1/4" analog
tape
Stereo Bandspule 1/2" analog
tape
8-Spur Bandspule

...mit den Posaunenglocken...
Marsyas, Video Konzert Aktion,
Herzschrittmacher, Vocoder-Klangräume

"music bytes" Atari

1980-1992

Adap-Soundrack 30MB HDD

2 Ataris waren über MIDI synchron: einer als Sequenzer und für Noten-druck, der andere war auf Klangerzeugung spezialisiert
"Palms Prima Geräte" PPG System

1982-1996 Legendäre schwarz-blaue Hi-Tech-
Instrumente.

Die Ära von Fairlight, Synclavier; Kurzweil, EMUlator und eben PPG.

Unsere 1. professionelle Einrichtung sponsored Regierung-
präsidium

Elektronik-Module

Leere Einbauplätze für “spätere Erweiterungen”

4mm digital audio tape
DAT-Kassette

Time Tunnel M.O.Z.art - masters of zest 8mm digital audio tape Hi8-Kassette

40 Jahre BRD Uri Dhai, Hawk, Exkursion, deosynchroni

MODUL 1 (1975-1978)

(...)

Eine Uher-Bandmaschine repräsentiert die Vorgründungszeit: Ein Sammelsurium aus privat eingebrachten Instrumenten, Effektgeräten, Bandmaschinen, Cassettenrecordern und vor allem auch skurrilen Stücken - alles zweckenfremdet für Musikperformance und Herstellung von Tonbändern. Das meiste davon ist inzwischen verschollen.

- stumme -

MODUL 2 (1978)
MODUL 3 (1978-1980)

"Offene Systeme" (CD1)

Analoger und digitaler Eigenbau-Modulsynthesizer. Wurden im privaten Umfeld von Otto Kränzler, Dietrich Lutz und Ulrich Wedlich begonnen. Später kamen Hans van Kooten Niekerk und Siegfried Wekenmann dazu. Dies war lange Jahre die Kernmannschaft des Audiostudios. Klangbeispiele: Authentisches Material, für CD gemischt von den Originalbändern. Alle Klänge wurden mittels iterativer Schleifen mit mehr oder weniger chaotischem Verhalten erzeugt. Was teilweise wie Tonstörungen klingt, ist Bestandteil der Algorithmen und wurde nicht heraus geschnitten. Manche Klänge wurden durch analoge Filter und Vocoder-Filterbänder nachbearbeitet.

CD1 “Offene Systeme” (42:41)

Ch1: Analog, Ch2: Digital, Ch1/2: Analog+Digital- Track

Track:
01 L Analogsynth mit Vocoder kurzes Beisp. (0:34)
02 R Digitalsynth teils mit Filter kurzes Beisp. (0.33)
03 L Analogsynth mit Vocoder kurzes Beisp. (0:32)
04 R Digital "Symphonizer" kurzes Beisp. (0:33)
05 L Analogsynth Phase locked Loop kurzes Beisp. (0:36)
06 R Digital "Symphonizer" kurzes Beisp. (0:17)
07 S Mix aus Tracks 1 bis 6 kurzes Beisp. (1:22)
08 L Analog: Vocoder Klangräume Ausschnitt (5:03)
09 R Digital: fraktale Kaskaden Ausschnitt (5:33)
10 L Analog: ... mit den Posaunenglocken... Ausschnitt (2:39)
11 S Digital+analoge Filter Ausschnitt (19:48)
12 S - dito- (38:54) Ausschnitt (4:43)

Analogsynthesizer (Synthi), Digitalsynthesizer (Synphi), Vocoder: von Künstlerhaus-Mitgliedern selbst gebaute Modulsynthesizer.

Alle Beispiele und Werkausschnitte stammen aus Stücken, die mit Hilfe iterativer Rückkopplungsschleifen mit mehr oder weniger chaotischem Verhalten realisiert wurden. Rauschausbrüche, DC-Offsets und Knackser sind Bestandteile der Algorithmen und wúrden nicht herausgeschnitten.

Tracks 11+12:
Hybridsystem. Digital-"Synphy" nachbearbeitet mittels Hüllkurvenformer (envelope shaper) und dynamischer Filter und Verstärker (VCF/VCA) des Analogsynthesizers

Originalbänder aus den Jahren 1978 bis 1982 Alle Beispiele wurden von den Stereo-Analogbändern digital abgemischt.

MODUL 4 (1980-1992)
MODUL 5 (1982-1996)

CD2 "Musikcomputer" (siehe Liste nächste Seite)

Zwei Atari 1024 STE; einer zur MIDI-Steuerung mit C-LAB Creator, Notator und Unitor, der andere mit Hybrid Arts ADAP Soundrack zur Klangerzeugung und -verarbeitung sind bis heute die einzigen "eigentlichen" Computer (im Sinne von PC). Versuche mit PC und Macintosh führten sehr rasch zum "musikalischen" Atari zurück.

Ein spezifischer Musikcomputer kam mit dem PPG System ins Haus (sukzessive: Wave 2.2, dann Wave 2.3, dann Waveterm A, Waveterm B, das mit 16 bit sampelt und schließlich - mit CD-Qualität - das Festplatten- aufnahmesystem incl. Audio-Processing (DSP): HDU (Harddisk Unit), zusammen mit digitaler Mehrspuraufnahme und aktuelleren Klangerzeugern, welche die jeweiligen Musiker privat einbringen, noch immer die gegenwärtige Arbeits-plattform im Audiostudio.

Klangbeispiele: "Time Tunnel" (für Ursula Krafts Großinstallation auf dem Schloßplatz 1992). Die Komposition von Otto Kränzler verwendet lediglich Sprachklänge in extremer Zeitdehnung, oder sequenziert und mit digitalem "Audio Processing" nachbearbeitet. Bis auf die transpositionsfreien Zeitdehnungen wurde alles mit den beiden Atari- Systemen gemacht.

"Exkursion in eine extraterrestrische Landschaft" und "Ideosynchronie" sind Gemeinschaftsarbeiten mit Siegfried Wekemann, (letztere für die Pariser Biennale). Beide entstanden ausschließlich im PPGSystem. Ebenso: "Sternenmensch", bei dem noch Ulrich Wedlich mitwirkte.

"Zirkel" ist eine Tierkreis-Vertonung von Otto Kränzler und Ulrich Wedlich, beeinflußt von ethnischen Ton-Skalen. Dies ist ein klassisches frühes Sampling Beispiel, mit Atari/Notator als Kompositions- werkzeug und zur MIDI-Steuerung, während die synthetischen Klänge und Samples vom PPG System stammen.

CD 2 “Musikcomputer” (48:54)

Ch 1: Atari, Ch 2: PPG, Ch1/2: Atari + PPG Stereo SQ Surround

Track:
01 L Atari: *Time Tunnel : epoca interestalar invisible kurz (1:26)
02 R PPG:Exkursion in eine extratrerrestrische Landschaft kurz (1:09)
03 L Atari:*Time Tunnel: Dematerialisation kurz (0:57)
04 R PPG: Sternenmarsch (langsam) kurz (1:43)
05 S Atari+PPG: Zirkel (ab Schütze) komplett (1:53)
06 S - dito - (Demotrack) komplett (3:11)
07 S - dito - (Demotrack)komplett (2:27)
08 S Atari:*TT: epoca interestalar/invisible komplett (2:59)
09 S PPG: Exkursion in eine extraterrestrische Landschaft komplett (10:21)
10 S Atari:*TT: Q ún /´Shk`sa komplett (3:30)
11 S PPG: Ideosynchronie komplett (8:42)
12 S - dito- (Demotrack) komplett (1:21)
13 S Atari:* TT: Dilatation II komplett (2:19)
*TT = Time Tunnel realisiert mit 2 Atari 1024 STE, einmal mit Software: C-LAB Notator, einmal mit Hard-/Software: Hybrid Arts ADAP Soundtrack, verbunden via MIDI.

Track 2/4/9/11/14:
PPG Wave 2.3 (Keyboard) +PPG Waveterm (Musikcomputer)

Track 14:
zusätzlich mit PPG HDU (Audioprozessor-Harddisk Unit).
Das Waveterm enthält einen eigenen Sequenzer

Track 5:
Atari 1024 STE mit C-LAB Notator steuert das PPG System via MIDI

*Die Zeitdehnungen in Time Tunnel wurden realisiert mit dem digitalen Audioprozessor (DSP) HDU von PPG (transpositionsfreie Dehnungen). Originalbänder aus den Jahren 1982-1994. Alle Beispiele wurden von den 4. u. 8.-Spur Analogbändern digital abgemischt.

CD 3 “Zeitsprünge” (27:35)

Stereo SQ Sound
Elektronisches Klangfigurenkabinett

Track:
“1950” (2:29)
01: Klangfarbenmusik: Etude IV/F (2:29)
Sinntoncluster und gefärbtes Rauschen, 1955 “1955” (2:36)

02: Raummusik: Fluktuationen (2:36)

Impulsreihen und Filterung. Variationen von Dichte und Leere.
"...wie die Zeit vergeht..." (Stockhausen) “1960” (1:59)

03: Klangkontinuum: Schräge Vögel (1:59)
Hommage à Alfred Hitchcock et Oscar Sala stufenloser Tonhöhen- und Klangfarbenraum “1970” (3:14)

04: Verfremdungen: Tantra für Klavier (1:36)
Streicher, Klangfetzen, Ringmodulatoren 05 Tonbandmanipulationen und Eingriffe ind das Klangspektrum. Live Elektronik und Feedback-Bewegung.(1:38)
“1980” (3:04)

06 Musik aus dem Chaos: Hörsturz (2:04)

Fraktale und materiale Klänge: digital vs. analog.
07 Computergenerierte Klangprozesse vs. Sampling (1:00)
Ordung oder Tonstörung? Komposition oder Audio-Infarkt? “ - ” (2:32)

08 Zwischenspiel:GAPS (2:32)
Selbstorganisation im Zahlenreich. Harmonikale Ordnung. Cage/New/Better! “1999” (11:33)

09 Remix: XMISHN08 Allgegenwart. Audioart. Audiotourismus. (1:56)

10 Nichts ist vergangen, nichts ist uns fremd. Nichts ist neu. (Work in Progress.) (1:48)

11 (3:32)
12 (2:05)
13 (2:12)

Alle Stücke realisiert mit Kurzweil K25005 / DMT i, digital übertragen auf TascamDA-88, digital abgemischt: Yamaha 030

Zuspielungen (CD3 und Live)

Zwischenrufe, Einwürfe, Ballwechsel, Überlagerungen. Emulationen aus 50 Jahren Klangsynthese kontrapunktieren verbale und szenische Aktionen und Lichtwechsel, improvisierte und programmier- te Teile, Ergänzungen, und Verfremdun-gen zum Wort, zur Szene, zum Licht. Otto Kränzler sammelt stilprägende Methoden der Klangkomposition im Sinne eines Repertoires elektronischer Klangfiguren - parallelisiert für wahlfreien Zugriff. Nicht zu verwechseln mit Sampling: Aufgenommenes Material kommt nur da zur Anwendung, wo es stilistisch gegeben ist - wie bei Live Elektronik, Tonbandman- ipulation und natürlich bei Sampling und Remix.

Besonders die frühe Elektronische Musik, sowie alle Verfremdungen, Klangmanipula- tionen und Spielzugriffe werden so weitgehend wie möglich streng nachvollzogen durch entsprechende Programmierung der Kurzweil Workstation (Computerkeyboard).

Das spezifische Repertoire der Performance: Klangfarbenmusik, Raummusik, Klangkontinuum, Verfremdu gen, Iterations- algorithmen, fraktale Lücken, (Gaps) und Remix-Verfahren. Aus diesem Fundus entstehen die Zuspielungen (... mit dem Ball zuspielen, etwas dazu zu spielen, etwas zu spielen - so daß es verschwindet)