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:kynstlerhaus
10 / 12 /1999 - 24 / 01 / 2000Exhibition / Performances / Discussion
:kynstlerhaus
Performance - Otto Kränzler: Komposition, Rainer Kirberg: Interpret
Audioinstallation / Archiv - 20 Jahre Produktionsdokumentation, Otto Kränzler
Archive - 20 Jahre Künstlerhaus Audiostudio-Übersicht, Otto Kranzler
"Preservation Club" / "Persönliche Party Platten", René Straub
Archive - 20 Jahre Künstlerhaus-Publikationen
haus.0 Rechercheinterviews mit Künstlerhaus-Gründungsmitgliedern
Archive - Kommunikationsgruppe > Videowerkstatt Produktionsüberblick
haus.0- Initiative: Recherche und Zusammenstellungen, Format-Konvertierungen auf VHS Videobänder,
Künstlerhaus / haus.0
“4b:b4” Installation in der 2. Etage des Künstlerhauses. Die Bühne als Skulptur, bestehend aus ausrangierten Gegenständen und Materialien der 20jährigen Künstlerhaus-Geschichte. Rechts: Audioinstallation von Otto Kränzler: beinhaltet aus dem gleichen Zeitraum zunächst selbst gebautes, später käuflich erworbenes elektronisches Audioequipment sowie elektronische Instrumente.
Das Projekt ":kynstlerhaus" findet innerhalb eines Koordinatensystems statt, das bereits im Gründungsauftrag der Institution festgeschrieben wurde. Das Künstlerhaus sollte vorrangig eine Produktionsstätte für KünstlerInnen sein. Dieser Aspekt spielt innerhalb des Programms haus.0 eine wichtige Rolle. Das Künstlerhaus Stuttgart wurde während des Übergangs von den Siebziger- zu den Achtzigerjahren zu einem Zeitpunkt gegründet, als sich die Auffassungen von verschiedenen Formen künstlerischer Praxen grundlegend veränderten. Von diesem dynamischen Punkt ausgehend versucht das Projekt ":kynstlerhaus", über den Moment des Zeitgenössischen eine Verbindungslinie zwischen vielfältigen möglichen Formen von Zukunft und Vergangenheit zu ziehen. Dieses Projekt verschafft so der Öffentlichkeit Perspektiven bezüglich der weiteren Entwicklung des Programms von haus.0, wie auch auf die Institution und ihrer aktiven institutionellen Identität.
So überschreitet ":kynstlerhaus" nicht nur die Grenzlinie ins Jahr 2000, es verbindet diese auch mit anderen Linien, durch welche kulturelle, künstlerische und institutionelle Parameter des Künstlerhauses umrissen und definiert werden. Es handelt sich um eine ganze Reihe von Achsen und Verläufen: jene, die den Ort kennzeichnen, wo die zweite Etage des Gebäudes in der Reuchlinstraße endet und die Performancebühne des Künstlerhauses beginnt; andere, die sich auf die frühere Anlage von Video- und Audiostudio beziehen; andere wieder stellen geschlechtsspezifische Perspektiven in Frage, verbinden scheinbar getrennte Öffentlichkeiten entlang von Produktions-konzepten, die in Analogie zum Begriff des 'Laboratoriums' und in Beziehung zu Formen des Konsums innerhalb der Popkultur stehen. Weiters verweisen sie auf Kommunikationsmedien, die in Form von 'inhaus' - produzierten Printmaterialien zugänglich sind.
Das ":kynstlerhaus"-Projekt umfasst verschiedene, spezifisch für diesen Rahmen entwickelte Soundarbeiten und Performances; Musikprojekte und Printmaterialien von Katalogen bis zu Magazinen, welche die Bedeutung von Kommunikationsmedien für das Künstlerhaus hervorheben. Der neu eingerichtete Videobereich bietet die Möglichkeit, eine große Auswahl seltener und früher Künstlerhausproduktionen zu sehen, die für dieses Projekt neu zusammengestellt wurden. Das Spektrum reicht dabei von Dokumentationen über Performances bis zu fiktiven Erzählformaten. Diese Arbeiten rufen auch die vielfältigen künstlerischen Praxen in Erinnerung, die im Künstlerhaus umgesetzt wurden.